Barrytown, 21.-22.11.2010

Und weiter geht die Fahrt. Als wir an den „Pancake Rocks“ vorbei kommen, regnet es leider in Strömen, so dass wir nur kurz aus dem Bus hüpfen, den Wanderweg förmlich entlang rennen, einige Fotos machen und wieder in den Bus springen. Eigentlich schade, denn die Felsen sehen schon irgendwie sehr spannend aus. Wobei ich nicht unbedingt sofort auf Pfannkuchen kommen würde.

Unser heutiges Ziel ist Barrytown. Ein Ort, an dem man eigentlich nichts machen kann, außer Jade bzw. Knochen schnitzen, Messer bauen und sich eher weniger gepflegt betrinken und zwar in dem einzigen Pub (das zufällig neben dem Hostel ist und noch viel zufälliger Stray gehört). Um Messer zu machen braucht man einen ganzen Tag, die Zeit haben wir nicht (und wenn man jetzt vom Bus runterspringt, muss man diverse Tage in Barrytown – auch Barry No Town genannt – verbringen und das will nun wirklich keiner). Bleiben Schnitzereinen und Alkohol, leider in genau umgekehrter Reihenfolge.

Der Stopp in Barrytown dient dem, was man wohl allgemein als „Teambuilding“ bezeichnen würde, da vollkommen klar ist, dass man sich dabei besser kennenlernt: In dem Pub gibt es einen Raum mit alten Klamotten und wir werden aufgefordert, uns zum Thema „I can’t believe you came to my party like this!“ zu verkleiden. Um die Peinlichkeit der Kostümierungen zu verringern, gibt es diverse Alkoholika zum Sonderpreis. Trotz aller Skepsis diverser Mitreisender (gerne angekündigt mit einem „ich will mich aber nicht verkleiden“) wird es ein erwartungsgemäß lustiger Abend mit extrem vielen munteren Fotos und der Erkenntnis, dass ich tatsächlich den Macarena verlernt habe, naja hatte. Jetzt geht’s wieder.

Den angekündigten Kostümwettbewerb gewinnt Jessica, es ging wohl doch um’s Haut zeigen… Meine Stimme hätten allerdings Catherine und Christian gehabt. Catherine, weil sie einfach einen verdammt guten, dicken Mann im Hawaiihemd abgibt und Christian, weil er es tatsächlich geschafft hat, zu tanzen wie eine Frau! Warum ich auf den Bildern so bös gucke? Das war mein Auftrag für den Abend, warum weiß ich nicht mehr, aber bös gucken üben hat mir ja noch nie geschadet.

Am nächsten Morgen müssen wir dann leider extrem früh raus. Zumindest die fünf von uns, die sich eine Jade-Kette schnitzen wollen. Egal, wo man in Neuseeland hinkommt, diese Ketten gibt es überall, die Idee, mir selbst eine zu machen gefällt mir aber trotzdem. Und gut ist diese Idee trotz des frühen Aufstehens auch noch. Wiedereinmal muss ich feststellen, was für einen großen Spaß es mir doch macht, etwas mit meinen Händen zu tun. Genauer gesagt bin ich irgendwann so vertieft, dass ich nicht einmal mitbekomme, dass alle anderen draußen sind, während unser „Lehrer“ ihre Ketten aus Zeitmangel fix selbst poliert. Bis er damit fertig ist, habe ich auch meine schön blank bekommen und bin zugegebenermaßen extrem stolz auf das Ergebnis… Außerdem habe ich jetzt auch viel mehr Respekt vor wirklich schönem Jadeschmuck – und finde die billigen Touristendinger mittlerweile noch viel schlimmer…

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